(Gastartikel von Nadine Lucke von Mama und die Matschhose) Meine Schwiegermutter musste raten, wohin wir in den Familienurlaub fahren. Meine Tochter, damals war sie drei, lieferte Hinweise: „Wir werden Pinguine sehen! Und Giraffen! Und Löwen!“ Daraufhin strahlte die Oma übers ganze Gesicht: „Ihr fahrt nach Wuppertal?“, fragte sie. „In den Zoo? Wie schön!“ Denn sie wohnt nicht weit weg von dort. Wenig später strahlte sie nicht mehr. Da haben wir gebeichtet. Von unserer Familienreise nach Südafrika.
Inhalt
Familienreise Südafrika mit zwei Kleinkindern
Selbst uns kommt unsere Südafrikareise mit zwei Kleinkindern ein bisschen ungeheuerlich vor. Mit einem gerade Einjährigen und einer Dreijährigen zwölf Stunden lang an den unteren Zipfel der Weltkarte zu fliegen – davor hatten wir natürlich Respekt. So richtig begreifen wir erst, dass wir wirklich gebucht haben, als wir in einem Restaurant in Kapstadt mit unseren Kindern sitzen, Kingklip-Fisch und Pommes auf dem Tisch, das Meer im Blick. Es fühlt sich phänomenal an, hier zu sein. Endlich haben wir keine Zweifel mehr, dass die Reise nach Südafrika die beste Idee überhaupt war – auch und gerade mit zwei kleinen Kindern.
Mit dem Mietwagen durch Südafrika. Linksverkehr & Wurzelbehandlung? Beides nicht der Rede wert!
Nur vor dem Linksverkehr haben wir immer noch Angst, wir haben unser Mietauto erst nach ein paar Tagen Eingewöhnungszeit gechartert. Ich ernenne meinen Mann kurzerhand zum Chauffeur auf unserer Rundreise durch Südafrika, doch auch er hat so viel Angst vor dem Fahren wie vor einer Wurzelbehandlung. Jetzt aber, da er beides erlebt hat, markiert er den großen Macker: Beides sei nicht der Rede wert. Zumindest was das Autofahren betrifft, glaube ich ihm: Wir gewöhnen uns schnell an die vielen Geisterfahrer auf der linken Seite und werden, für deutsche Verhältnisse, selbst zu einem. Die Straßen in Südafrika sind gut ausgebaut und modern, es herrscht wenig Verkehr. Nur die Tatsache, dass am Lenkrad Scheibenwischer und Blinker spiegelverkehrt angebracht sind, führt dazu, dass mein Mann beim Abbiegen oft den nicht vorhandenen Regen wegwischt. Dafür schlägt er beim Versuch zu schalten zuweilen in die Autotür.
Beeindruckend & zum Greifen nah: Safari mit Kindern in Südafrika
Nach drei Tagen in unserem Familienurlaub in Südafrika im hochmodernen und doch von der Geschichte geprägten Kapstadt und 350 Kilometern Autofahrt auf der berühmten südafrikanischen Garden Route kommen wir scheibenwischend in der Garden Route Game Lodge in Albertinia an. Dort lernen wir am nächsten Tag, dass Safari mehr ist als ein Browser: Ranger Ashton fährt uns noch vor dem Frühstück morgens durch die Wildnis, wir sitzen im Jeep, die Kinder auf unserem Schoß. Uns allen verschlägt es sogleich die Sprache, so beeindruckt sind wir. Wir kommen so nah an ein Nashorn heran, dass wir es streicheln könnten, würden wir die Hand ausstrecken. In der Ferne sehen wir ein Löwen-Paar. Dann traben zwei Elefanten auf uns zu. Unsere Tochter sieht den Dickhäutern gelassen entgegen. Angst hat sie auf dieser Fahrt nur vor einer Riesenschildkröte, die Zischgeräusche wie eine Schlange macht. Und davor, dass wir die Zebras überfahren, die wie ein Fleisch gewordener Zebrastreifen vor uns über die Schotterstraße laufen.
Mit den gestreiften Tieren haben wir an diesem Tag am meisten zu tun. Auf dem Spielplatz der Lodge kriegen wir unsere Tochter nicht mehr von einem Schaukelzebra herunter, und zum Abendessen dürfen wir das Steppenpferd als Steak probieren. Streifen hat unser Fleisch auch – vom Grillrost.
Safari mit Kleinkindern: Wau, wau … auf Tuchfühlung mit den Verwandten der Dinosaurier
Am nächsten Tag übernachten wir auf einer Straußenfarm im südafrikanischen Heidelberg. Auch hier gibt es großes Kino: Diese größten Vögel der Welt, Verwandte der Dinosaurier, sind eine Augenweide. „Wau, wau“, sagt der Einjährige, als uns die Tiere ganz nah kommen. Komisch sind sie, puschelig, riesig – wir können uns nicht sattsehen. Der aufmerksame Leser ahnt es an dieser Stelle: Satt essen können wir uns dagegen schon. Abends landet ein Filet dieses großartigen Tieres auf unseren Tellern, und es ist köstlich.
Lamm-Gemüse-Apfel im Gläschen – Babynahrung aus dem Supermarkt in Südafrika
Doch ich schwöre: Wir verspachteln nicht alle Tiere, die wir auf unserer Reise sehen. Löwen, Geparden, Nilpferde und Elefanten etwa landen nicht auf unserem Abendbrottisch ( – und wir auch nicht auf dem ihren). Allerdings – der Sohn hat noch ein weiteres Abendessen-Tier auf seiner Liste – keine Angst, keinen „Wau-Wau“: Er bekommt ein „Lamm-Gemüse-Apfel“-Gläschen. Solche exotischen Kombinationen gibt es in Südafrika als Babynahrung im Supermarkt-Regal.
Die ersten Gehversuche am Strand in Milnerton mit Blick auf dem Tafelberg
Nach einem weiteren Stopp im landschaftlich beeindruckenden Stellenbosch genehmigen wir uns noch ein paar Strandtage in Milnerton, einem Vorort von Kapstadt. Und erleben, wie unser einjähriges Kind lange am Strand herumläuft – erstmals, ohne ständig dabei hinzufallen. Hinter ihm als atemraubende Kulisse der Blick auf den Tafelberg. Unvergesslich!
Familienreise in Südafrika – unglaublich, unbeschreiblich & unendlich schön
Nach zweieinhalb Wochen voller Abenteuer und einem elenden Flug zurück nach Deutschland fühlen wir uns wie nach einem wunderbaren Traum. Unsere Familienreise Südafrika unglaublich, unbeschreiblich und unendlich schön. Auch und wegen der Kinder.
Und jetzt? Bleibt uns nur ein Zoobesuch, wenn wir nochmals die Tiere aus unserem Traumurlaub sehen wollen. Der in Wuppertal soll sehr schön sein. Oma wird sich freuen.
Vielen Dank Nadine für diesen spannenden Reisebericht aus Südafrika mit euren Kindern. Du hast es tatsächlich geschafft. Dank deiner schillernden Erzählungen steht dieses afrikanische Land jetzt auch auf meiner Reiseliste.
Und wie sieht es mit dir aus? Ist deine Reise-Neugierde jetzt auch geweckt und du bekommst Lust auf das große Abenteuer Südafrika mit Kindern? Dann lass dich von Nadine auf ihrem Blog Mama und die Matschhose weiter inspirieren – und lies „Mit Kindern im Addo Elephant Park“ und „Bullshit Bingo für Südafrika“.
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