Während der Elternzeit wurde ein Traum von Nina vom Blog Karl-reist.de wahr: Es ging nach Angkor in Kambodscha. Mit dabei natürlich ihr damals einjähriger Sohn. Was ihre Familie da erwartet hat und wie sie & ihr Mann die Herausforderungen von Angkor mit einem Kleinkind gemeistert haben, erfährst du heute in Ninas Gastbeitrag …
Mehr zu Angkor
Angkor ist eine Region in Siem Reap in Kambodscha. Vom 9. bis zum 15. Jahrhundert war es das Zentrum des Khmer Reiches Kambuja. Heute ist Angkor UNESCO Weltkulturerbe, die größte archälogische Fundstätte in ganz Südostasien und der Touristenmagnet schlechthin in Kambodscha.
Angkor war jeher immer ein Wunschziel von uns. Als es endlich soweit war und wir im Rahmen einer längeren Reise dorthin kamen, waren die Erwartungen hoch und wurden glücklicherweise nicht enttäuscht. Angkor ist ein ganz besonderer Platz: durch die Tempel zu ziehen, außen herum überall Dschungel und egal wohin man schaut, es gibt unendlich viele Details, die darauf warten entdeckt zu werden. Je nach Tempel teilt man sich die Tempel manchmal mit extrem vielen Touristen, andere hat man wiederrum ganz für sich alleine. Aber ganz egal wie viele Menschen um einen herum sind, irgendwie liegt Magie in der Luft.
Mit dem Kinderbuggy durch Asien
Unser Sohn Karl war noch nie ein Tragekind. Wir hatten bereits nach der Geburt einige Male versucht, ihn mit einem Tragetuch zu tragen, aber das hatte ihm nie gefallen. Die Enge trieb ihn eher zum Weinen als das sie zur Beruhigung beitrug. Und auch im Bett schlief er am besten, wenn er sich richtig breitmachen konnte. Also wurde er zum Kinderwagen- und später zum Buggykind. Da hatte er immer Spaß, er konnte sich bewegen und hatte genug Platz zum Schlafen.
Viele rieten uns von vornerein ab, mit einem Buggy nach Asien zu fahren, die Wege seien zu schlecht und nicht befahrbar. Dies können wir auf jeden Fall schon mal verneinen. Wir sind gern in untouristischeren Gegenden unterwegs und auch dort war es nie ein großes Problem, mit Buggy rumzukommen. Klar, hier und da muss er hochgehoben werden, an anderen Stellen fährt man sich mal fest. Aber insgesamt war das überhaupt kein Problem und nicht schwieriger als z.B. unser Urlaub in Griechenland.
Trotzdem hatten wir uns vorher eingehend informiert und eine befreundete Trageberaterin riet uns dazu, eine Emei-Baby Trage mitzunehmen. Falls die Wege wirklich so schlecht gewesen wären, hätten wir darauf zurückgreifen können. Diese Babytrage hat den Vorteil, dass Karl auf dem Rücken sitzt und man die Trage so einstellen kann, dass sie nur bis zu seinen Schultern geht und er sich frei umsehen konnte. Die Emei-Baby war also unser Notfallplan.
Karl entdeckt Angkor
Wie wir dann auch feststellen mussten, ist das Befahren von Angkor mit Buggy eher schwierig. Die Tempel sind schon ziemlich alt und damals wurde noch nicht an behindertengerechten Zuwegungen gedacht. Das stellte uns als passionierte Kinderbuggyfahrer vor ganz neue Herausforderungen. Denn wir wollten die Tour mit Buggy durchziehen.
Den ersten Tempel haben wir ohne Probleme mit Buggy erforschen können. Es waren nur drei kleine Türme mitten auf einer Sand-Rasen-Piste. Aber dann ging es weiter zum nächsten Tempel. Hier war die Herausforderung größer. Vom weiten sahen die gepflasterten Wege schön und glatt aus, aber wir hatten etwas unterschätzt: die Fugen. Ernsthaft, auf jedem Meter Wegstrecken hatten wir uns mindestens einmal festgefahren. Das nervte tierisch.
Und dann ging’s weiter. Die Tempel sind meist so aufgebaut: Es geht eine große Stufe hoch, dann wieder runter. Kaum ist man im Tempel gibt es wieder große Fugen und nach ein paar Metern beginnt das Stufe hoch-Stufe runter-Spiel weiter. Kurz gesagt: Wir waren nach einem Tempel echt am Schwitzen und kamen gar nicht wirklich dazu, das Ambiente zu genießen. Also kam Plan B zum Tragen: die Emei Baby Trage.
Nachdem wir das Umschnallen und Besetzen der Trage gut hinbekommen hatten, ging es wieder los zum nächsten Tempel. Das war doch eine Erleichterung, wie wir es nicht erwartet hätten. Das Erforschen fiel einfacher (auch ohne Buggy ist das ewige Auf- und Ab im schwülen Dschungel sehr anstrengend) und Karl gefiel es relativ gut. Er genoss die gute Aussicht von Papas Rücken.
Später kamen wir noch zu Tempeln, zu denen nur extrem steile Treppen führen. Und wenn ich steil sage, meine ich bis zu 1m hohe und nur 10cm breite, schiefe Stufen. Mit Buggy wäre dies gar nicht gegangen und wir waren froh, dass wir sicherheitshalber die Babytrage mitgenommen hatten. Nachteil war natürlich das Schwitzen. Sebastians Rücken war durchnass und Karls Vorderseite dementsprechend auch.
Fazit das richtige Transportmittel für Kleinkinder in Angkor
Insgesamt finden wir Angkor mit Kleinkind empfehlenswert. Vorausgesetzt man nimmt eine Babytrage mit und das Kleine freut sich einfach, nur mit Mama und Papa zusammen zu sein. Für ältere Kinder ist es bestimmt etwas langweilig und als Elternteil muss man die ganze Zeit die Augen aufhalten, da es andauernd gefährliche Ecken, steile Wege oder potentielle Plätze zum Runterfallen gibt.
Von daher lieber schon in den frühen Lebensjahren nach Angkor, denn uns hat es toll gefallen und wir hoffen, irgendwann wieder dorthin zu kommen.
Über die Gastautorenfamilie von Karl-Reist.de:
Seit unser Sohn Karl drei Monate alt ist, treibt uns unser Fernweh in die verschiedensten Ecken der Welt. Zusammen haben wir bereits Griechenland, Kambodscha, Thailand, Türkei, Portugal, Deutschland und Schweden erforscht und viele weitere Reisen sind bereits geplant. In unserem Familienreiseblog www.karl-reist.de berichten wir über unsere Reisen mit unserem Sohn und geben Tipps zum Reisen mit Kind, zum perfekten Reiseequipment und zur Reiseplanung. Mehr über unseren Kambodscha-Trip findet ihr hier: Mit Kind in Kambodscha.
Fotocredits: @Nina Riemichen
Liebe Nina, vielen Dank für deinen tollen Gastbeitrag auf Mami bloggt – der mich thematisch natürlich brennend interessiert, da ich mit meinem kleinen Sohn ebenfalls eine Reise durch Kambodscha erleben darf. Ich bin schon sehr auf meinen eigenen Trip durch Angkr gespannt 😉 Und Danke für den Tipp, dass ich den Buggy lieber nicht zu den Tempeln mitnehme …
3 comments
Comment by Mary
Mary November 23, 2016 at 1:17 pm
Schöner Artikel von einem der magischen Reiseorte (Touristentroubel hin oder her)! Aus unserer Erfahrung ist Angkor so ziemlich für jedes Alter spannend, vielleicht nicht gerade ideal für trotzige 1,5-2-jährige die unbedingt selbst laufen wollen aber auch die lassen sich irgendwie bändigen oder ins Tuk-Tuk packen… 😉 Unser knapp 4-jähriger hatte jedenfalls Spaß am klettern und erkunden und ich fand es nicht gefährlicher als an anderen Orten. Natürlich sollte man immer mehr als ein wachsames Auge drauf haben… https://timafe.wordpress.com/2016/05/14/angkor-ebike/#jp-carousel-4845
Comment by gabriela_urban
gabriela_urban November 25, 2016 at 12:15 pm
Hallo Mary, da werde ich mit meinem trotzigen 1,5-Jährigen bestimmt sehr viel Spaß haben. Ich werde das Abenteuer trotzdem wagen – und natürlich auch berichten ???? Liebe Grüße aus Phnom Penh Gabriela
Pingback: Kambodscha mit Kindern – Ratgeber für deinen Familienurlaub, Teil 2 | Mami bloggt