Warum ich das Reisen mit meinem Kind so bereichernd finde

Dezember 4, 2016

Eva hat in ihrer Tochter die ideale Reisepartnerin gefunden. Denn durch sie, hat sie gelernt, wieder auf ihr Bauchgefühl zu hören, auf Reisen mit gutem Gewissen vom Standardprogramm abzuweichen  und in einem anderen Tempo zu reisen. Ein ganz besonders Schlüsselerlebnis hatte sie mit ihrer Tochter in Nepal. Willst du wissen, was sie dort erlebt hat? Eva vom Blog Miriam und Eva unterwegs nimmt dich mit – und zeigt dir in ihrem Gastbeitrag, wie bereichernd es sein kann, mit Kindern zu reisen …

Reisen mit Kind – eine intensive Erfahrung
Bevor ich selbst eine Tochter hatte, habe ich immer gedacht, Reisen mit Kindern sei langweilig und weniger spannend. Man fährt vielleicht noch zum Strand oder quält sich durch Städte und auf Wandertouren, aber das „echte“ Reisen konnte ich mir nur alleine vorstellen. Seitdem meine Tochter Miriam jetzt auf der Welt ist und wir gemeinsam unterwegs sind, bin ich da eines absolut Besseren belehrt worden. Ich persönlich habe sogar das Gefühl, dass wir jetzt zusammen unsere Reisen viel intensiver erleben und ich viel mehr lerne und erlebe als früher.

Ein anderes Tempo
Natürlich ist das Tempo ein bisschen anders, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Anstatt den Nachtbus zu nehmen, um eine Übernachtung zu sparen und drei Städte in zwei Tage zu packen, ist man mit Nachwuchs meistens eher langsam unterwegs. Wo ich früher jeden Tag das Hotel gewechselt habe, suche ich mir jetzt mit Miriam lieber ein schönes aus und bleibe dort für länger. Dafür lernen wir dann aber, unsere Ziele auch auf einer ganz anderen Ebene kennen.

Mit einem Kind lernt man viel schneller Einheimische kennen
Mit Kindern lernt man oft viel leichter und schneller Einheimische in seinem Ziel kennen. Ob auf dem Spielplatz, im Restaurant oder im Museum, Kinder knüpfen einfach viel schneller Kontakte und man bekommt einen ganz anderen Einblick in die Kultur des Landes, das man gerade besucht. Durch Miriams Freundschaften sind wir schon zu zahlreichen Familienfeiern oder anderen Festivitäten eingeladen worden – Erfahrungen, die ich sonst auf jeden Fall verpasst hätte.

Oft verpassen wir die großen Sehenswürdigkeiten
Ich habe auch das Gefühl, dass man oft als Person mehr respektiert wird, wenn man mit einem Kind unterwegs ist. Ich kann mich an ganz wenige Situationen erinnern, in denen jemand versucht hätte, uns auszunutzen oder über den Tisch zu ziehen, seitdem wir zu zweit reisen. Mit Kind werde ich einfach nicht so sehr als Touristin, sondern eher als Person wahrgenommen.

Miriam findet auch ganz andere Sachen spannend als der Reiseführer, so dass wir oft die „großen“ Sehenswürdigkeiten verpassen, dafür aber andere Dinge sehen und dort viel schönere und einprägsamere Erlebnisse haben. Anstatt stundenlang in der Schlange für ein berühmtes Museum zu stehen, will Miriam lieber auf dem belebten Platz spielen und ich habe Zeit, stundenland das Treiben zu beobachten. Anstatt die lange und anstrengende Wanderung zu machen, die alle auf der Liste haben, baut Miriam lieber in dem ersten kleinen Bach einen Damm und wir sehen dort ein seltenes Reh.

Und dann ist da noch das Bauchgefühl …
Ich muss zugeben, in meinen letzten Jahren vor Miriams Geburt hatte ich ein wenig verlernt, darauf zu hören, und vor allem auf Reisen hat mir das oftmals Probleme bereitet. Ich hab mich manchmal durch ein Programm gequält, obwohl es mir nicht gut ging, einfach weil ich es so geplant hatte. Hab in Restaurants gegessen, obwohl ich irgendwie ein komisches Gefühl hatte und bin danach krank geworden, einfach weil ich nicht unhöflich sein  und wieder aufstehen wollte. Und ich habe so einige schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, einfach weil ich nicht direkt auf dieses leicht mulmige Gefühl reagiert habe, das sich schon beim ersten Gespräch einstellte.

Mein Schlüsselerlebnis in Nepal mit Kind
Nach einem Schlüsselerlebnis mit Miriam mache ich das jetzt alles anders. Sie war erst drei Jahre alt, und wir waren auf unserer ersten Wochenendtour in Nepal. Wir beide waren total aufgeregt und gespannt auf den Ort, von dem  man eine ganz tolle Sicht auf die Berge haben sollte. Das erste Hotel war viel zu teuer, also hat uns der Taxifahrer zu einem anderen gefahren. Es hat ein bisschen gemüffelt, man hatte keine Sicht, aber der Preis war in Ordnung und ich hatte keine Lust, unseren Rucksack noch weiter durch den Ort zu tragen. Ich hätte mich zufrieden gegeben, aber Miriam war nicht bereit, Kompromisse einzugehen. „Hier bleibe ich nicht!“ hat sie mit ihrem kleinen Stimmchen verkündet, und an der Entscheidung war nicht zu rütteln. Wir sind also wieder raus, das Taxi war schon weg, und eher als Witz habe ich Miriam dann gefragt: „Und wo sollen wir dann jetzt hin?“ Total überzeugt ist sie die Straße entlang gelaufen, um die nächste Ecke und hat auf ein Gebäude gezeigt: „Da hin.“ Und siehe da, Miriam hatte ein wunderbares Hotel mit Blick auf die Berge gefunden, das genauso teuer war wir meine Wahl. Dank ihres Bauchgefühls hatten wir ein wunderbares Wochenende dort, und seitdem lerne ich langsam, auch wieder mehr meiner Intuition zu vertrauen.

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Die Neugierde meiner Tochter ist ansteckend
Die wohl wichtigste Bereicherung durch meine Reisen mit Miriam ist ihre Neugierde. Sie will einfach immer alles wissen, und vor allem auch das „Warum“ dahinter verstehen, und das zwingt mich dazu, viel mehr Dinge nachzugucken und zu recherchieren als früher. Fakten, die ich früher als gegeben angesehen habe, muss ich jetzt erklären, und das führt natürlich dazu, dass auch ich ein viel tieferes Verständnis erlange.

Mein Kind ist mein idealer Reisepartner
Insgesamt könnte ich nicht mehr Glück haben: Ich habe den idealen Reisepartner in meiner Tochter gefunden. Natürlich wird das alles wahrscheinlich anders werden, wenn sie älter ist und keine Lust mehr hat, mit ihrer langweiligen Mutter unterwegs zu sein, aber für den Moment haben wir für uns das gefunden, was uns glücklich macht. Und das ist das, was für uns zählt.

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Liebe Eva, ich danke dir sehr für den wunderschönen Gastartikel auf Mami bloggt, der mich irgendwie sehr berührt hat. Ich finde es mutig und toll zugleich, dass du dich entschieden hast, mit deiner zuckersüßen Tochter 😉 teilweise in Nepal zu wohnen. Außerdem kann ich dir nur zustimmen! Ja, Reisen mit Kindern ist eine wahre Bereicherung. Hätte ich vor meinem Mutter-Sein auch nicht gedacht. Aber durch unsere Kinder erfahren wir die faszinierende Welt ganz anders – oft abseits vom Touristenstrom …

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