Fliegen mit einem Baby oder Kleinkind muss nicht zwangsweise im absoluten Stress ausarten. Das A und O für einen guten Abflug ist eine gründliche Vorbereitung (Babybett bestellen, Freigepäck, Reisedokumente etc.), genügend Zeit am Flughafen, wenig Handgepäck und vor allem eine ganz große Portion Gelassenheit. Denn sind die Eltern entspannt, ist es das Baby in der Regel auch.
Hier im 2. Teil meiner Serie „Fliegen mit Baby“ findet ihr detaillierte Informationen zum Online Check-in, Transport vom Kinderwagen / Buggy & Maxi Cosi / Kindersitz, Preboarding sowie zur Sicherheitskontrolle & Immigration außerhalb der EU.
Inhalt
Zeitersparnis: Online Check-in
Der Online Check-in kann vor Ort am Schalter durchaus viel Wartezeit ersparen – vor allem auf einem Langstreckenflug – und sollte daher auf jeder Reise-To-do-Liste stehen. Außerdem hat man so die Möglichkeit, sich vorab die präferierten Plätze zu sichern. Abhängig von der Fluggesellschaft und vom gebuchten Tarif kann ab 48 / 24 Stunden bis 3 Stunden vorm Flug online eingechecked werden. Wie bereits erwähnt, werden nach meinen Erfahrungen bei einem Flug mit einem Baby / Kleinkind bei den Fluggesellschaften Emirates & Turkish Airlines die Plätze vorab reserviert und man hat die Möglichkeit diese zuvor telefonisch abzustimmen.
Wenn es nicht allzu aufwändig ist und die Fluggesellschaft die Möglichkeit anbietet, am Vorabend bereits einzuchecken & das Gepäck aufzugeben, dann ist dieses ebenfalls eine sehr gute Option. So kann man vorm Abflug gemütlich direkt mit der ausgedruckten Bordkarte & dem Handgepäck zur Sicherheitskontrolle gehen.
Fliegen mit Baby oder Kleinkind: Kinderwagen & Buggy
Ein zusammenfaltbarer Kinderwagen oder Buggy kann bei den meisten Fluggesellschaften kostenfrei (und ohne Zurechnung aufs Freigepäck) mitgenommen werden. Oft kann dieser bis kurz vorm Einstieg in den Flieger behalten werden. Nach der Landung wird der Buggy vom Personal entweder am Gate oder erst am Gepäckband (auch beim Sperrgepäck) zurückgegeben. Doch hier variiert die Handhabung der verschiedenen Airlines an unterschiedlichen Standorten – so verhält es sich auch beim Zwischenstopp.
Anhand meiner persönlichen Erfahrungen kann ich festhalten, dass bei Emirates in Hamburg der Buggy bereits beim Einchecken beim Sperrgepäck aufgegeben werden muss – diesen erhält man dann erst an der Enddestination am Gepäckband. Ab hier stehen in Hamburg bis zum Boarding Leihbuggys zur Verfügung. Den Buggy, den wir hatten, fande ich vom Zustand nicht besonders optimal, aber als Notlösung war er okay. Auf einem Zwischenstopp in Dubai hat man die Möglichkeit, ebenfalls auf einen Leihbuggy der Marke MacLaren (bestimmt eine gut durchdachte Marketing-Kooperation 😉 ) zurückzugreifen. Im Vergleich zum Leihbuggy in Hamburg ist dieses luxuriöse Exemplar deutlich komfortabler. Dennoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass aufgrund des geschäftigen Flughafens die Leihbuggys in Dubai sehr schnell vergriffen sind. Ich musste bei zwei Zwischenstopps beide Male jeweils sehr weit gehen, um einen zu finden. Da ich alleine mit meinem Sohn unterwegs, voll beladen mit dem Handgepäck war und den Kleinen zudem noch tragen musste, war es schon eine große Herausforderung für mich. Auf die mehrfache Nachfrage beim Bodenpersonal von Emirates, ob mir jemand behilflich sein könnte, einen Leihbuggy zu bekommen wurde ich jedes Mal kopfschüttelnd darauf verwiesen, dass ich alleine zur nächsten Aufbewahrungsstation gehen solle. Anders als in Hamburg konnte ich am Flughafen in Kuala Lumpur meinen eigenen Buggy bis zum Gate mitnehmen. Generell werden die Buggys in einer großen Plastiktüte verpackt.
Bei Turkish Airlines stehen wohl nur eine schwindend geringe Anzahl an Leihbuggys zur Verfügung, daher empfehle ich, die Möglichkeit auf jeden Fall zu nutzen, seinen eigenen Buggy mitzunehmen. Wenn man auf einem Langstreckenflug einen Zwischenstopp in Istanbul einlegt, besteht ebenfalls die Möglichkeit seinen Buggy zu nutzen. Dieses sollte vorab beim Einchecken kommuniziert werden.
An der Sicherheitskontrolle & Immigration
Wer stressfrei fliegen möchte, sollte unbedingt genügend Zeit einplanen. Denn gerade mit einem Baby kann die Zeit bis zum Boarding wie im Flug vergehen. An der Sicherheitskontrolle kann in der Regel eine Person gemeinsam mit dem Baby durch den Scanner gehen. Falls es piepen sollte, wird man aufgefordert nochmal alleine durchzugehen, das Baby wird in der Zwischenzeit von einer anderen Person gehalten. Der Buggy muss vorher zusammengefaltet und auf dem Band durchleuchtet werden – ebenso auch das Handgepäck. Die Regelung mit der Flüssigkeitsbeschränkung ist beim Fliegen mit einem Baby / Kleinkind anders. Meinen Recherchen zufolge, darf aber eine Gesamtmenge von einem Liter destilliertem Wasser nicht überschritten werden. Meine praktischen Erfahrungen sahen da aber anders aus. Vor allem bei der Sicherheitskontrolle in Hamburg scheint es keine Maximalmenge zu geben. So hatte ich keine Probleme eine Thermoskanne mit heißem Wasser, eine 1,5 Liter Wasserflasche, 2 Getränketüten Tee, sämtliche Gläschen und Milchpulver im Handgepäck mitzunehmen. An anderen Flughäfen wurde teilweise schon genauer hingeschaut, so durfte ich beispielsweise in Jakarta nur eine Wasserflasche mitnehmen. Angeblich kann es auch vorkommen, dass man aufgefordert werden kann, die Flüssigkeit zu probieren – diese Erfahrung habe ich nicht gemacht. Ebenso habe ich davon gelesen, dass es beim Milchpulver eventuell zu Problemen kommen könnte. Daher kann es durchaus empfehlenswert sein, das Milchpulver in der Originalverpackung zu transportieren.
Sowohl beim Abflug wie auch bei der Ankunft (außerhalb der EU) werden bei der Immigration von den Zollbeamten die Reisepässe sowie gegebenenfalls die erforderlichen Dokumente überprüft. In der Regel wollen hier die Beamten auch einen kurzen Blick aufs Baby / Kleinkind werfen, dementsprechend sollte der kleine Mitreisende wach sein. In manchen Ländern werden bei der Ankunft von den einreisenden Personen Fotos gemacht und / oder Fingerabdrücke genommen – diese Maßnahmen werden nicht unbedingt bei Babys durchgeführt.
Absoluter Profi-Tipp, wenn es bei der Immigration sehr voll sein sollte, gibt es zum Beispiel in asiatischen Ländern extra einen Schalter für Familien oder Schwangere (family lane, fast lane). Falls es diesen Schalter nicht geben sollte oder dieser geschlossen ist, kann man auch versuchen, ganz freundlich jemanden vom Sicherheitsdienst zu fragen, ob man die Möglichkeit hat, sich irgendwo anders anzustellen. Da ich in Kuala Lumpur alleine mit meinem Baby eingereist bin, durfte ich auf Nachfrage zum priority Schalter gehen – und war so von innerhalb 5 Minuten mit der Immigration durch, anstatt mindestens eine Stunde warten zu müssen.
Baby geht an Bord
Vor allem wenn der kleine Mitreisende nicht gehen kann, ist auch eine Babytrage ein sehr hilfreicher Begleiter. Auch hier: Vor allem, wenn man alleine unterwegs ist und das Kind & Gepäck gleichzeitig tragen muss. Außerdem kann es vor allem auf Langstreckenflügen dazu kommen, dass man in einem Bus zum Flieger gebracht wird oder dass man seinen Buggy erst am Gepäckband bekommt, für diese Fälle ist eine Trage Gold wert.
Bevor es an Bord geht, sollte der kleine Passagier unbedingt vorher noch mal gewickelt werden, da die Wickelbedingungen in den vorgesehenen Waschräumen im Flugzeug sehr, sehr eng sind (dennoch machbar).
Preboarding mit Kindern – großer Vorteil
Wenn der Flug aufgerufen wird, können Reisende mit Kindern in der Regel pre-boarden – also vor den anderen in den Flieger gehen. Ich kann zum sogenannten Preboarding nur raten, da man so das Gedrängel umgehen, in Ruhe einsteigen, sich gemütlich am Platz einrichten und das Handgepäck unmittelbar in der Nähe vom eigenen Sitzplatz im Gepäckfach verstauen kann. Oft haben die Flugbegleiter jetzt noch Zeit, mitzuhelfen oder Fragen und Wünsche zu klären. Selbstverständlich ist der Nachteil vom Preboarding, dass die Wartezeit sich im Flugzeug verlängert und der Nachwuchs weniger Bewegungsmöglichkeiten hat. Wenn zwei Personen reisen, bietet sich als nützliche Alternative an, dass eine Person die Möglichkeit des Preboardings nutzt und am Platz alles einrichtet und die andere Person gemeinsam mit dem Nachwuchs ganz zum Schluss einsteigt.
***Fortsetzung der Serie „Fliegen mit Baby“***
Checkliste: Infos & Vorbereitung – Fliegen mit Baby, Teil 1
Kleiner Weltenbummler an Bord – fliegen mit Babys, Teil 3
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