Mamas Auszeit – auf die kleinen Momente kommt es an

August 9, 2017

Ja, wir kennen es alle! Das Leben einer Mama ist hektisch, vollgepackt mit 1.000 To-dos und immer knapp bemessen. Da bleibt sehr wenig Zeit, sich vom Aufgaben-Marathon zu erholen oder geschweige mal die Seele baumeln zu lassen. Denn dafür benötigen wir Zeit. Ausschließlich für uns. Und die ist nun mal eine Rarität in unserem Leben. Jedoch sind Mütter in der Regel auch sehr anpassungsfähig und erfinderisch. Kaum ist das Kind geboren, haben wir uns in unserer neuen Lebenssituation eingefunden und suchen nach neuen Wegen, um uns zurechtzufinden und klarzukommen.

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Wir Mütter sind genügsam
Seitdem ich Mama bin, habe ich eine Sache besonders gut perfektioniert. In allerkürzester Zeit auf die Schnelle zu regenerieren. Früher bin ich öfters am Freitagabend völlig geschafft von der Arbeit gekommen, hatte keine großartigen Aufgaben & Verpflichtungen – und dennoch hat das Wochenende nicht ausgereicht, um neue Energie zu tanken. Oh, nein schon wieder Montag. War damals mein ständiger Gedanke. Und ich konnte den Freitag kaum abwarten. Wenn ich mir heute vorstellen würde, dass eine gute Fee um die Ecke gebogen käme und mir ein freies Wochenende schenken würde … Ach, was für ein Traum! Leider viel zu schön, um wahr zu sein. Denn ein freies Wochenende kommt in unserem Leben viel zu selten vor. Doch wir Mütter sind auch sehr genügsam. Und müssen nicht unbedingt immer nur nach den Sternen greifen. Wir geben uns auch mit kleinen Dingen zufrieden.

Kleine Auszeit im Alltag
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als mein Sohn ein paar Wochen alt war und ich an einem Sonntagmorgen alleine mit dem Fahrrad Brötchen geholt habe. Es hat sich einfach paradiesisch angefühlt. Wie ein Stück Freiheit, die ich kurzfristig wiedergewonnen hatte. Oder wenn mein Mann mal früher von der Arbeit kam – und ich ungestört, völlig seelenruhig & fast schon meditativ die Wäsche aufhängen konnte. Herrlich! Irgendwann kam es dann auch dazu, dass Papa und Kind für ein paar Stunden zu Oma & Opa gefahren sind. Und ich blieb ganz ALLEIN zuhause. In diesen Stunden konnte ich mein großes Glück kaum fassen. Und obwohl sie viel zu schnell vergingen, fühlte ich mich danach, als ob ich gerade auf einem mehrwöchigen Wellness-Urlaub gewesen wäre. Weit, weit weg vom Alltag. Meine kleine persönliche Auszeit.

Timeout! Kurzes Innehalten
Das Wort Auszeit kennen viele Menschen insbesondere als Timeout im Sport. Wenn man zum Beispiel ein Spiel unterbricht, um zu regenerieren, Spieler auszuwechseln oder mit seinen Mitspielern oder dem Trainer Spielzüge oder eine neue Strategie zu besprechen. Im Sport sind diese Auszeiten unabdingbar und gehören zum Pflichtprogramm, um weiterhin Höchstleistungen vollbringen zu können. Im Alltag jedoch vergessen viele Menschen, sich ihre Timeout zu nehmen. Kurze Momente, in denen wir innehalten, bewusst Raum & Zeit verlassen und die Aufmerksamkeit auf uns lenken. Um den Akku aufzuladen, gegebenenfalls auch zu reflektieren und dann wieder weiter mit unserem Tageswerk fortzufahren.

Fester Bestandteil des Alltags
In meiner Elternzeit lernte ich sehr schnell, mir diese kurzen Momente zu schenken. Um meine Kräfte zu sammeln, einigermaßen frisch im Kopf zu sein und mich wieder liebevoll meinem Kind zuwenden zu können. Über den Tag verteilt, gönnte ich mir meine kleinen Auszeiten. Dabei war nicht unbedingt ausschlaggebend, wieviel Zeit ich für mich hatte, sondern viel mehr, dass ich diese Momente bewusst wahrnahm. Ich fing mit ein paar Kleinigkeiten an, wie zum Beispiel jeden Schluck meines heißgeliebten Kaffees am Morgen zu genießen, öfters am Tag tief ein- & auszuatmen, beim Eincremen meine Hände zu massieren, zum Abschluss eiskalt zu duschen, ein paar kurze Sporteinheiten über den Tag verteilt zu machen, mit mehr Lust & Leidenschaft zu kochen oder einfach mal für ein paar Minuten auf der Couch mit geschlossenen Augen zu entspannen. Nach und nach steigerte ich die Anzahl meiner bewussten Auszeit-Momente. So wurden sie zu einem festen Bestandteil meines Alltages. Obwohl ich mich auch öfters aktiv an sie erinnern musste.

Diese kleinen Momente
Mittlerweile ist meine Elternzeit längst vorbei. Und mein Leben als berufstätige selbstständige Mama ist nach wie vor hektisch, vollgepackt mit 1.000 To-dos und immer knapp bemessen. Jedoch schenke ich mir immer wieder diese vielbesagten Momente, die nur mir gehören. Oft sind es bloß ein paar Sekunden – die sich durchaus wie erholsame Stunden anfühlen können. Anstatt beispielsweise den direkten Weg von der Kita zu meinem Schreibtisch zu nehmen, entscheide ich mich bei Wind & Wetter einen kleinen 10-minütigen Umweg zu machen, fahre dann mit dem Fahrrad am Deich entlang und erfreue mich jedes Mal aufs Neue über die wunderschöne Natur. Wenn ich tagsüber ein kleines Tief habe, dann mache ich mir eine Tasse grünen Tee, den ich von Sri Lanka mitgebracht habe und schwelge dann in Reiseerinnerungen.  Und kurz bevor ich meinen Sohn wieder von der Kita abhole, rolle ich meine Yogamatte aus, um die verbleibenden 5-10 Minuten voller Hingabe meine kraftspendenden Übungen zu machen.

Nicht das „WAS“ ist entscheidend
Wie wahr! Manchmal kommt es einfach nicht darauf an, WAS wir machen – sondern DASS wir es machen. Denn im Mama-Leben bleibt oft wenig Zeit, um mal wieder ins Fitnessstudio oder die Sauna zu gehen, uns auf einen ausgiebigen Abend mit Freunden zu treffen oder endlich wieder in Ruhe ein gutes Buch (bis zum Schluss!) zu lesen. Auch ich nehme mir vor, mindestens 1x die Woche Joggen & Schwimmen zu gehen, mal wieder eine Foto-Tour durch die Straßen zu starten oder mich in ein Café zu setzen und ausgiebig in einer Zeitschrift zu blättern. Jedoch bleibt es in den meisten Fällen nur bei dem wohlbekannten guten Vorsatz. Umso mehr kommt es auf diese kleinen Momente an, die wir uns tagtäglich immer wieder selber schenken sollten. Dabei bewusst tief ein- und ausatmen und denken: Dieser Augenblick gehört nur dir!

Wie schaut es bei dir aus? Gönnst du dir ab und zu im Alltag deine (kleine) Auszeit? Hinterlasse gerne hier einen Kommentar. Oder schreibe mir eine Mail an mami.bloggt@yahoo.de – ich freue mich auf dich.

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