Herrlich am See die Ruhe genießen

Juni 2, 2016

Es war alles geplant. Und Mami sollte an diesem Tag endlich auch mal etwas Ruhe genießen. Aber erstens kommt es anders. Und zweitens als Mami denkt. Doch fange ich mal am Anfang der Geschichte an. Gestern holte ich meinen kleinen Sohn bei seiner Tagesmutter ab. Und weil das Wetter so schön war, wollte ich einen kleinen Ausflug mit ihm unternehmen. Gemütlich an einem ruhigen See in einem idyllischen Waldgebiet liegen und etwas vom stressige Arbeitstag am Laptop erholen. Also Decke, etwas Essensproviant, genügend Spielsachen eingepackt, schnell den Fahrradanhänger fertiggemacht – und los geht´s. Kaum bei der Tagesmutter angekommen, erwartet mich bereits die erste planmäßige Ungereimtheit. Normalerweise ist mein kleiner Mann nach seinem anstrengenden Arbeitstag relativ müde – na klar, den ganzen Tag spielen, hin- & herrennen und kiloweise Nudeln & Frikadellen in sich reinstopfen, kann ziemlich ermüdend sein. So war zumindest auch heute mein Plan. Und mit ein bisschen Glück, schläft er bereits auf dem Weg im Fahrradanhänger ein und Mami kann erstmal am See selber etwas dösen …

Eine dunkle Wolke des Unheils zieht vorbei
Doch bereits beim Betreten der Wohnung bemerke ich, dass hier etwas faul ist. Denn wo ist mein Nachwuchs. Normalerweise stürzt er sich immer auf mich, rennt mich um, noch bevor ich es schaffe, mir die Schuhe auszuziehen. Doch heute? Mucksmäuschenstill. Nichts. Nur die Tagesmutter & ich. Mir schwant Böses. Eine dunkle Wolke des Unheils zieht an mir vorbei. Noch hoffe ich inbrünstig, dass er um die Ecke geschossen kommt – doch auch dieser aller letzter Hoffnungsschimmer schwindet kläglich dahin. Ich hatte es doch ganz anders geplant. Aber das Leben einer Mami kann gnadenlos sein. Ich muss mich wohl oder übel mit meinem erbarmungslosen Schicksal abfinden. Ein Blick ins abgedunkelte Kinderzimmer – und wahrhaftig: Seelenruhig schläft meine kleiner Engel und schöpft ausreichend Kraft & Energie, um Mami den ganzen Nachmittag auf Trab zu halten. Na gut, nicht versagen. Er hat bestimmt nicht sooo lange geschlafen und schlummert vielleicht auf dem Weg oder am See noch mal ein. Und außerdem wird er schön im Sand spielen und beschäftigt sein … Doch meine Gedanken werden unterbrochen. Kaum aufgewacht, steht ein putzmunteres, energiegeladenes Kerlchen im Flur, rennt auf & ab – und ist bereit für sämtliche Schandtaten.

Endlich: herrlich die Ruhe genießen
Zähneknirschend geht´s los, auf zum See. Die Fahrt durch den idyllischen Wald an malerischen Feldern & Wiesen vorbei verläuft reibungslos – bis auf 4, 5 oder auch 7 Unterbrechungen, bei denen ich vom Fahrrad steigen muss, Schnuller rein, Trinkflasche suchen, noch mal anschnallen, die rausgeworfene Schaufel suchen, wo ist Panda geblieben?, Sonnenhut wieder aufsetzten … Endlich am See angekommen. Keiner da. Der ganze Strand für uns. Herrlich diese Ruhe. Ich breite unsere Decke aus, Spielsachen werden im Sand verteilt, Sohnemann wird bis auf seinen Body ausgezogen. Soll er sich doch dreckig machen. Hauptsache er hat Spaß – und Mami ihre wohlverdiente Ruhe. Ich lasse mich nieder auf unserer Decke, bereit sehr schnell in die Horizontale zu wechseln, um entspannt meinem Kind beim Spielen zuzuschauen. Doch klar. Mein kleiner Chef rennt los, ab ins Wasser, kein Halten in Sicht. Mami hinterher ins kühle, schlammige Nass. Schnell den jungen Mann rausgefischt. Na gut, dann bleibe ich halt vorerst mit ihm am Ufer sitzen. Mein Sohn tänzelt um mich herum, krabbelt an mir hoch, zieht mir an den Haaren, macht mit seinen Matsch-Händen Aiiiii in meinem Gesicht … Keine Ruhe in Sicht. Und sobald ich es nur wage, meine Sitzposition gegen eine gemütlichere Liegelage zu wechseln, kommt er auf mich zugestürmt, setzt sich auf mich drauf, spielt mit mir Hüa Pferdchen, lässt seinen Sabberfluss über meinem Gesicht nieder, schaufelt Sand in meinen BH.

Die Mampf-Orgie kann beginnen
Zurück auf der Decke habe ich die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben. Da haben mich doch gerade ganz müde Augen angeschaut. Oh ja, er wird sicherlich demnächst schlafen und ich genieße gleich etwas Ruuu … Kaum gedacht, schon wird er fordernd & bestimmend. Diese Stimmungsschwankungen soll doch einer verstehen. Er hat wohl Hunger. Also Essensproviant ausgepackt, die Mampf-Orgie kann beginnen. Ich bekomme das angesabberte Brötchen dicht vors Gesicht gehalten – ich soll abbeißen lautet der Befehl. Mein Sohn gibt sich nicht damit zufrieden, dass ich nur so tue, als ob ich essen würde. Den Trick hat er schon längst durchschaut. Mir bleibt nichts anderes übrig. Mit einem freudestrahlenden Gesicht und einem inneren Ekelgefühl nehme ich das Angebotene an. Zum Dank bekomme ich seine essensverschmierte Hand ins Gesicht gedrückt. Soll wohl bedeuten: Ich habe dich lieb.

Zeit für eine kleine Siesta
Keine Ruhe in Sicht. Mein Sohn klettert auf mir rum, sobald ich nur andeute, meine kerzengrade Sitzhaltung verlassen zu wollen. Oder er haut ab, fängt an irgendwelche Zigarettenstummel essen zu wollen, klettert auf Bänken rum, verschwindet mit einer rasenden Geschwindigkeit hinterm Pavillon und stürzt sich auf alle vorbeikommende Hunde … Ja, ich gebe auf. Der geplante Entspannungsmoment wird wohl heute nur ein ferner Wunschgedanke bleiben. So ist es halt. Ich packe zusammen. Zweifelsohne hatte mein super dreckiger Sohn die letzten 3 Stunden hier am See mächtig viel Spaß und sich so richtig ausgetobt. Kaum im Fahrradanhänger sitzend, fallen ihm auch die Augen zu, puh, war das anstrengend. Zeit für eine kleine Siesta – denkt sich der junge Mann. Und Mami? Die kann ja jetzt in aller Ruhe ungestört die 7 Kilometer nach Hause radeln. Hat sie sich ja auch mal verdient … 😉

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