Ich gestehe. Ich schaue das Dschungelcamp. Und zwar jeden Abend. Mein Mann kann es absolut nicht begreifen. Er sagt immer: So eine intelligente Frau – und da guckst du dir diesen Mist an! Ja, und zwar mit dem größten Vergnügen. Der Grund? Bei diesem TV-Format kann ich einfach so schön den Kopf ausschalten und mich berieseln lassen. Außerdem finde ich die Sendung äußerst unterhaltsam – und manchmal sogar ein wenig inspirierend.
Ein Protagonist geht mir dabei nicht mehr aus dem Kopf. Na klar, wer könnte es anders sein als Alexander Honey Keen. Ein junger Vater, ganz gutaussehend, athletische Figur und ein extremer Selbstdarsteller. Vor ein paar Monaten kannte ihn absolut keiner. Doch dann kam sein legendärer (hüstel, hüstel) Auftritt bei GNTM. Honey witterte seine große Chance und sprang flink auf den Zug ich-möchte-jetzt-unbedingt-berühmt-werden auf. Seitdem ist noch nicht mal ein Jahr vergangen – und momentan sprechen Millionen von Menschen über ihn. Respekt …
Und während ich so weiter über die TV-Figur Alexander Honey Keen grübele, fallen mir so einige Dinge an ihm auf, vor denen ich meinen imaginären Hut ziehe. Und ja, von Honey können wir tatsächlich eine Menge lernen. Hier meine Liste (vorsicht …: Dieser Artikel könnte kleine Spuren von Ironie enthalten – Lesen auf eigene Gefahr):
1. Ein Mann tut, was ein Mann tun musst: heldenhaft leiden
Der arme Honey ist krank. Und leidet heldenhaft an seiner Bronchitis. Seine Kräfte schwinden dahin, doch er wird nicht müde davon, zu beteuern, wie schwer seine Bronchitis und wie ernst seine Krankheit ist. Mutig fasst er den Entschluss, alles stehen und liegen zu lassen – und die Schatzsuche abzubrechen. Schließlich hat er als Familienvater auch Verantwortung … Respekt! Und wir blöden Mamis, machen trotz Krankheit, Migräne, Viren, Fieber & Co. einfach weiter. Ein Mann tut halt, was ein Mann tun muss – und eine Mama ebenso.
2. Honey, du Held
Schwer zu glauben, dass Alexander es wirklich schafft, mit seinem Macho-Gehabe anderen Menschen zu imponieren. Aber es gelingt ihm tatsächlich. Vor ein paar Tagen zum Beispiel. Da sitzt er mit Gina-Lisa am Lagerfeuer und erzählt von seiner studentischen Laufbahn. Gina-Lisa ist überwältigt und sprachlos. Nein, honey … wirklich … du bist so cool. Hochachtungsvoll blicken ihre großen Kulleraugen zu ihm hoch – und beten ihn förmlich an. Honey, du Held, wenn du nicht irgendwann noch mal den Nobelpreis verliehen bekommst, dann fresse ich einen … Ja, Alexander ist sehr von sich überzeugt, hat eine große Klappe – und erzählt einfach der ganzen Welt, was er kann. Und wenn wir mal ganz ehrlich sind, der junge Mann kann tatsächlich etwas. Selbstverständlich sollte es nicht so erstrebenswert sein, vor der ganzen Welt zu prahlen, was wir alles können und wie toll wir sind. Und dennoch: Kann uns ein wenig Stolz – auf das, was wir schaffen, können und bis jetzt erreicht haben – auf keinen Fall schaden.
3. Ein Hoch auf uns
Es scheint so, als ob in Honeys Welt das Leben gerade eine Party ist – und er ist der große, glänzende & allumwerfender Star. Mit anderen Worten: Alexander feiert sich selber, ohne Wenn und Aber. Auch vor dieser Eigenschaft muss ich erneut meinen imaginären Hut ziehen, denn auch uns Müttern würde es ab und zu mal nicht schaden, uns selber ein wenig zu feiern. Deswegen: Ein Hoch auf all das, was wir tun, schaffen & erledigen. Ein Hoch auf uns – ohne Wenn und Aber …
4. Er strotz vor Selbstbewusstsein
Unübersehbar. Alexander Keen strotzt nach außen hin vor Selbstbewusstsein. Er wirkt stark, lässt sich nicht beirren und es stört ihn überhaupt nicht, wenn er sich ab und zu mal selber überschätzt. Irgendwie muss ich ihm meinen Respekt zollen. Denn was er vielleicht zu viel hat, haben definitiv zahlreiche Mütter und Frauen zu wenig. Vielmehr neigen wir dazu, uns eher klein zu machen und uns von Selbstzweifeln auffressen zu lassen. Ich bin mir sicher, wenn Alexander nur 10% von seinem Selbstbewusstsein abgeben würde, dass das ausreichen würde, um ein Dutzend Frauen selbstsicherer werden zu lassen. Mein Vorschlag also: Wenn du das nächste Mal an dir selber zweifelst, denk einfach an Honey … (kleiner Scherz).
5. Alexander Keen ist mächtig verliebt
Und wieder unübersehbar. Honey ist mächtig verliebt. Und zwar in sich selber. Puh, ich bin mir nicht sicher, ob diese Eigenschaft wirklich so erstrebenswert ist. Nichtsdestotrotz gehört jedoch zur Selbstliebe eine große Portion Selbstwertgefühl, Wertschätzung und Zufriedenheit mit der eigenen Person. Und vielleicht sind dies die wesentlichen Attribute, an denen es in unserem Mama-Leben oft ein wenig mangelt.
6. Wie ein Fels in der Brandung
Nicht ganz Deutschland – aber sehr viele sprechen gerade über Alexander Keen. Dabei kommt er in den meisten Fällen nicht gut weg. In den Medien wird er als arrogant, Selbstdarsteller und Versager bezeichnet. Und es fehlt ihm definitiv nicht an Kritikern. Und trotz der ganzen Kritik, die lautstark an ihm geäußert wird, lässt sich Honey nach außen hin nicht beirren. Vielmehr zieht er sein Ding durch und bleibt sich selber / seiner Rolle treu. Mein Fazit: Vielleicht sollten auch einige Mütter von uns, sich nicht von lauthalsen Kritikern verunsichern lassen – und dafür mehr sich selber & ihrem Weg treu bleiben.
7. Weise Taktik
Alexander Keen wird jedoch nicht nur mit heftiger Kritik regelrecht bombardiert, sondern muss zum großen Teil auch gegen Anfeindungen ankämpfen. Seine Taktik: Er lässt sich nicht provozieren und bleibt ruhig. Sehr gute Herangehensweise, finde ich. Denn gerade Mütter werden schnell mal angegriffen oder verurteilt. In solchen Fällen sollten wir durchaus öfters mal den Honey spielen – und alles an uns abprallen lassen …
8. Sein großes Ziel
Ehrgeiz ist nicht die beste Tugend. Nicht umsonst heißt es sprichwörtlich: vom Ehrgeiz zerfressen. Und dennoch treibt uns der Ehrgeiz auch voran. Wer ehrgeizig ist, kann hochgesteckte Ziele erreichen. Alexanders Ziel scheint, das Berühmtwerden und sich Vermarkten zu sein. Und dieses Ziel verfolgt er ehrgeizig, koste es, was es wolle. So zerfressen vom Ehrgeiz möchten jetzt wohl die wenigsten von uns sein – und dennoch kann Alexanders Ehrgeiz auch durchaus als inspirierend bezeichnet werden.
9. Der Junge traut sich etwas …
Ich erinnere mich noch an das GNTM-Finale. Als Pro 7 das Potenzial von Alexander Keen erkannte und ihm eine gewisse Sendezeit opferte. In dieser Sendung sollte Honey kurz irgendetwas anmoderieren. Seine Moderation war zwar nicht absolut katastrophal aber weder TV-tauglich noch brillant. Der Junge traut sich aber etwas. Und auch Dinge, die er nicht kann – und das sogar vor einem millionengroßen Publikum. Respekt, das hätte ich mich auf keinen Fall getraut …
Kleiner Nachtrag
Gerne hätte ich euch ein kreativeres & schöneres Titelfoto geboten gehabt. Aber leider ist das Mittagsschläfchen meines Sohnes zu kurz ausgefallen – und Mami musste halt Prioritäten setzen 😉
Und was denkst du über Honey? Dschungelkönig oder mediale Eintagsfliege? Ich bin auf deine Meinung gespannt 😉 Hinterlasse hier einen Kommentar – oder schreibe mir eine Mail an mami.bloggt@yahoo.de …
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8 comments
Comment by Berenice
Berenice Januar 20, 2017 at 9:11 am
🙂 Ich gestehe auch ! Und ich schaue es aus denselben Gründen wie Du… Kopf aus, Dschungelcamp an. Honey ist echt so ne Nummer – ich persönlich mag diese Figur nicht. In einem Jahr kräht kein Hahn mehr nach dem…
Comment by Gabriela Urban
Gabriela Urban Januar 20, 2017 at 10:23 am
Hallo Berenice, nicht dass du mich falsch verstehst – und denkst, dass ich jetzt schon komplett den Kopf ausgeschaltet habe und Honey total verfallen bin 😉 Ich gebe dir recht, in ein paar Monaten werden sich nur wenige an ihn erinnern. Und oft finde ich ihn auch extrem unsympathisch. Auf der anderen Seite finde ich schon, dass er vieles Richtig macht – und dass frau viel von ihm lernen kann. Ich hoffe, du weißt, wie ich das meine 😉 Ganz liebe Grüße, deine Blogger-Kollegin Gabriela
Comment by ideas4parents - Ela
ideas4parents - Ela Januar 20, 2017 at 9:49 am
Bei mir schütteln auch alle immer den Kopf, wenn ich ganz dringend pünktlich zum Camp vor dem Fernseher sitzen muss 😀 Aber jetzt hab ich neue gute Argumente, wenn ich ja quasi auch noch was von Honey lernen kann. Solange es nicht „der Blick“ ist. Da musste ich schon sehr lachen gestern. Viel Spaß weiter beim gucken.
Comment by Gabriela Urban
Gabriela Urban Januar 20, 2017 at 10:19 am
Hallo Ela,
wie schön, dass du gerade auch an notorischen Schlafmangel leidest, da du jeden Abend diesen Dschungel Wahnsinn verfolgen muss 😉 Ja, der Blick von Honey ist großartig (ich hoffe, du weißt, wie ich es meine). Der Junge schafft es sehr oft, sich selber ins Aus zu schießen – und trotzdem ist er unterhaltsam und wie ich ja schon bewiesen habe, auch lehrreich 😉 ich bin mal gespannt, wie weit er kommt … Treffen wir uns heute Abend wieder vorm Fernseher???? ganz liebe Grüß, deine Blogger-Kollegin Gabriela
Comment by Stephi
Stephi Januar 20, 2017 at 1:48 pm
Du bist nicht alleine – ich schaue auch ohne Wenn und Aber das Dschungelcamp 😀 Anders als die letzten Jahre, könnte diese Staffel sogar tatsächlich etwas werden .. Deinen Beitrag fand ich wirklich super, so habe ich das noch gar nicht gesehen 😀
Liebe Grüße
Stephi von http://stephisstories.de
Comment by Gabriela Urban
Gabriela Urban Januar 20, 2017 at 1:55 pm
Manchmal ist alles eine Frage der Perspektive (gerade mein absoluter Lieblingsspruch, passt irgendwie immer ????).
Dann sehen wir uns heute Abend wieder vorm Fernseher, oder? ???? Liebe Grüße Gabriela
Comment by Yvi-mamasdaily
Yvi-mamasdaily Januar 24, 2017 at 3:51 pm
Ja, hier! Ich oute mich und bin totaler Fan
dieser Trash Sendung ???????????? Allerdings wundere ich mich,
bis jetzt warum dieser Kautz immernoch drin ist.
Aber eines muss man ihm lassen, ohne ihn wäre es wohl sehr sehr
öde..????????????????
Liebe Grüße
Yvi
Comment by Gabriela Urban
Gabriela Urban Januar 24, 2017 at 4:03 pm
Hallo Gleichgesinnte, ein bisschen Trash kann ja manchmal auch nicht schaden 😉 Ich wundere mich auch, dass er immer noch drin ist. Aber der Junge weiß genau, wie er sich selber seine große Bühne schafft. Ich denke mal, wenn er die Dschungelprüfung nicht abgebrochen hätte, dass er dann schön längst raus wäre. Aber so reden wieder alle über ihn und höchstwahrscheinlich wird seine Taktik noch ein paar Tage aufgehen. Sympathisch ist das definitiv nicht, aber er schafft es, weiterhin im Mittelpunkt zu bleiben. Und ja, ohne ihn wäre es wohl nur halb so spannend 😉 Liebe Grüße Gabriela