Eins verstehe ich nicht. Warum findet mein Sohn gerade den Mülleimer, die Klobürste und den Duschabfluss VIEL interessanter als sein zahlreich vorhandenes pädagogisch-wertvolles Spielzeug? Nicht zu vergessen – auch Steckdosen, der Korb mit dem Altpapier, Schuhe und die Flaschensammlung werden von dem kleinen Entdecker aktuell ebenfalls sehr favorisiert. Altersgerechte Bücher, Musikinstrumente oder Motorikschleife? Vergiss es! Werden gerade völlig außer Acht gelassen. Denn das Leben eines neugierigen Entdeckers auf allen vieren kann doch viel spannender sein.
Meine anfängliche Motivation
Nein!!! Scheint wohl, zurzeit mein Lieblingswort zu sein. Zumindest ist es das meist artikulierteste Wort meinerseits. Ich gestehe, anfänglich war ich sehr motiviert, meinem Sohn diese Flausen ganz schnell auszutreiben. Wie konnte ich nur im Geringsten daran glauben, dass mein Sohn auf ein ‚nein’ hören würde? Das ist bäh, das macht man nicht und weg da – halfen bei ihm ebenfalls nicht. Und nach zwei bis drei Tagen musste ich mir eingestehen, dass meine anfängliche Motivation, ihn davon abzubringen, immer mehr schwand. Selbstverständlich habe ich (noch) nicht völlig aufgegeben, seine Aufmerksamkeit von diesen ekligen Gegenständen abzulenken und ihm die sogenannten pädagogisch-wertvollen Spielsachen als Alternative anzupreisen. Aber irgendwie will es nicht klappen.
Mülleimer, Klobürste, Duschabfluss & Co. – die besten Spielgefährten
Denn mein Sohn findet halt Mülleimer, Klobürsten und den Duschabfluss viel interessanter. Warum auch immer! So kämpfte er heute mit dem Mülleimer wie ein Sumoringer in seinem größten Kampf – und es störte ihn überhaupt nicht, dass der große Behälter ihn immer wieder zu Boden riss. Nebenbei noch mal den Behälter mit dem Altpapier komplett leergeräumt, wie beim Kegeln alle Pfandflaschen umgehauen und vorhin beim Duschen musste erst die Klobürste daran glauben (dabei hatte ich sie doch schon in der äußersten, dunkelsten Ecke versteckt) – und kaum hatte ich mich umgedreht ging es sofort mit Vollgas an den Abfluss. Und von den Steckdosen und Kabeln fange ich gar nicht erst an zu schreiben …
Aber eins verstehe ich nicht …
Was soll ich machen? Eins habe ich in meinem (kurzen) Mutter-Dasein bereits gelernt, dass es Dinge gibt, die Mama nicht wirklich ändern kann und dass hierfür eine große Portion Gelassenheit notwendig ist, um das zu erkennen und hinzunehmen. Dementsprechend stempel ich diese Favorisierung von ekligen Gegenständen vonseiten des jungen Entdeckers als Phase ab und hoffe, dass schon ganz bald Bücher und andere Spielsachen wieder hoch im Kurs stehen. Vielleicht schafft er es, in ein paar Tagen in seinem Ringkampf den Mülleimer zu Boden zu zwingen und als eindeutiger Sieger hervorzugehen – und vielleicht wird der müllige Gegner dann auch nicht mehr sooo interessant sein … Also abwarten und Teetrinken. Aber eins verstehe ich immer noch nicht? Wieso sind ausgerechnet Mülleimer, Klobürsten und Abflüsse so interessant für die Kleinen …???
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